Die Ursprünge der Landwirtschaft –
von Greg Wadley & Angus
Martin, Department of Zoology, University of Melbourne,
Was würde wohl an der
Spitze einer Liste der wichtigsten Errungenschaften der Menschheit
stehen? Während in unserer eigenen Sichtweise sicherlich
unsere Leistungen in Technik, Kunst, Medizin, Raumfahrt und ähnlichem
hervortreten würden, würde in einer leidenschaftslosen Beurteilung
möglicherweise die Landwirtschaft, die Agrarrevolution, alle anderen Konkurrenten vom ersten
Platz verdrängen. Die meisten anderen Errungenschaften der Menschheit
sind aus dieser gefolgt. Alle Menschen der Erde werden (heutzutage) fast ausnahmslos
durch die Landwirtschaft versorgt. Und
doch begann die Landwirtschaft, der Ackerbau, erst vor ein paar tausend Jahren,
Angesichts der Geschwindigkeit und Reichweite dieser Agrar-Revolution ist es ziemlich ungewöhnlich, dass kein allgemein akzeptiertes Erklärungsmodell existiert, welches dem Ursprung der Landwirtschaft Rechnung trägt. Zusätzlich sind in den letzten Jahren eine zunehmende Zahl von Argumenten aufgetaucht, dass die Landwirtschaft, weit davon entfernt, ein natürlicher und aufwärtsgerichteter Schritt zu sein, in Wirklichkeit allgemein zu einer niedrigeren Lebensqualität führte (Dr. Wolfgang Lutz). Jäger und Sammler arbeiten typischerweise weniger für die selbe Menge an Nahrung, sind gesünder und Hungersnöten weniger ausgesetzt, als einfache Bauern (Lee & De Vore 1968, Cohen 1977, 1989). Eine biologische Einschätzung des so genannten Rätsels der Verbreitung der Landwirtschaft würde es in einfachen Worten von Verhaltensforschern folgendermaßen ausdrücken: Warum wurde dieses Verhalten (Ackerbau) verstärkt (und folglich ausgewählt), wenn es keine Gesundheits- oder Anpassungsvorteile bot, welche die Vorteile von Jäger und Sammler- oder Nahrungssucher-Wirtschaften übertrafen? (Ein Aspekt ist: Durch die Ausrottung des Tierbestandes vor etwa 11.ooo Jahren durch die Steinzeit-Großwild-Jäger trat Hunger und Mangel auf. Getreide plus Milch gibt Opiate und Sucht).
Zum Ursprung der Landwirtschaft. ’Nur wenige Themen der Vorgeschichte’,
bemerkte Hayden (1990) ’haben so viele Diskussionen hervorgerufen und
endeten mit so wenigen zufrieden stellenden Antworten, wie der Versuch,
zu erklären, warum Jäger und Sammler damit begannen, Pflanzen zu
kultivieren und Tiere zu halten. Klimatische Veränderungen,
Bevölkerungsdruck, Sesshaftwerdung, Konzentration von Ressourcen durch
Verwüstung, weibliche Hormone, Landbesitz, Genies, Rituale, geplante
Konflikte, zufällige genetische Kombinationen, natürliche Selektion,
breit gefächerte Anpassung und die Zuflucht zu multikausalen Erklärungen
wurden alle angeboten, um die Kultivierung zu erklären. Alle beinhalten
größere Schwachpunkte... die Daten harmonieren mit keinem dieser Modelle
gut.’ Das Auftauchen des Ackerbaus und der Zivilisation im Neolithikum. Der Übergang zum Ackerbau "war erst vor Kurzem"! Vor ca. 10 000 Jahren begannen Gruppen von Menschen in verschiedenen Gebieten der Welt die suchende Lebensweise als Jäger und Sammler aufzugeben, die seit Millionen von Jahren erfolgreich, universell und weitgehend unverändert war (Lee & De Vore 1968). Sie fingen an zu horten, sie kultivierten Land mit Getreide-Gräsern (Getreidekörner waren leicht zu lagern und haltbar), siedelten sich dort herum an und züchteten Tiere wegen ihrem Fleisch, ihrer Arbeitskraft, ihrer Haut und anderen Materialien sowie ihrer Milch.
Die Landbewirtschaftung, welche vorwiegend auf Weizen und Gerste
basierte, tauchte zuerst im Mittleren Osten auf und breitete sich
schnell über Westasien, Ägypten und Europa aus. Die frühesten
Zivilisationen verließen sich hauptsächlich auf Getreideanbau (Pflüge
waren erst in der Eisenzeit möglich). Die
Kultivierung von Obstbäumen begann 3 000 Jahre später, wiederum im
Mittleren Osten, Gemüse und andere Feldfrüchte folgten (Zohari
1986). Die Kultivierung von Reis begann in Asien vor ca. 7 000 Jahren
(Stark 1986). Milchwirtschaft (Kühe) begann erst vor etwa 6.000 Jahren. Die Änderung der Ernährung als Folge der Landwirtschaft
Die moderne menschliche
Ernährung unterscheidet sich sehr von der Ernährung engverwandter Primaten, und ohne Zweifel auch von der früher Hominiden (Gordon 1987). Obwohl es
bezüglich der Ernährungsweise der Menschen vor der Entwicklung der
Landwirtschaft Kontroversen gibt, enthielt die Nahrungspalette
(der Hominiden) sicher nicht Getreide und Milch in größeren Mengen. Die
Vorratsgruben und Verarbeitungswerkzeuge, die für einen signifikanten
Konsum von Getreide notwendig sind, tauchten nicht vor dem Neolithikum
auf (Washburn & Lancaster 1968). Milchprodukte waren vor der Zähmung von
Tieren (vor 6.000 Jahren) nicht in großen Mengen erhältlich... Einschub: Neuere wichtige Literatur:
Gundry, Dr. Steven "Böses Gemüse [Getreide]: Wie "gesunde"
Nahrungsmittel uns krank machen - Lektine - die versteckte Gefahr im
Essen"
392 Seiten; 2018 / 7.Aufl.2023.
Gundry, Steven "Das Paradox des langen Lebens: Mit der richtigen Ernährung bis ins hohe Alter jung und gesund bleiben" Gebundene Ausgabe 419 Seiten; 2019 (engl.: The Longevity. How to Die Young at a Ripe Old Age. 2019). Wichtig: die Bevölkerung des Darmes: Holobiom + Dichte Darmwand Schneider, Lutz "Lektine – Eine … Analyse: Warum Lektine krank machen und wie wir lektin-arm gesund leben können – Anleitungen, Ernährungsumstellung, Rezepte" 232 Seiten, 2019 Gundry, Steven "Voller Energie statt völlig fertig: Stoffwechsel optimieren – Entzündungen heilen – Erschöpfung und Müdigkeit loswerden. Mit Ernährungsprogramm und Rezepten" 272 Seiten; 2022
Gundry, Steven "Gemüse ohne Gift: Lektinfrei kochen…
Kochbuch mit 100
Rezepten ohne böses Gemüse" 288 Seiten, 2019 (engl: Kurz: Meide alle Samen, Samenkörner (Getreide) wie Roggen, Gerste, Dinkel… Mais, Soja.. und die Nachtschattengewächse (Tomate, Gurke, Kartoffel)
Myers, Amy "Die Autoimmun-Lösung: Ein gesundes Immunsystem beginnt im
Darm"
448 Seiten; 2016; ISBN: 978-3424153101
http://josef-stocker.de/leaky_gut_darmloecher.pdf
Osborne, Peter "Meide Getreide! Raus aus der Schmerzfalle Gluten…"
384 Seiten; 2016; ISBN: 978-3833855276 Functional Medicine
https://www.glutenfreesociety.org/
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Schaub S „Die Befreiung aus den Krankheitsfallen. Wie wir mit
der modernen Ernährung in Krankheitsfallen tappen - und wie wir uns
mit einem ganzheitlichen Ernährungskonzept daraus befreien" 322
Seiten (185 x 270 mm); Sept. 2015; ISBN: 978-3907547144; Bestellen
bei:
www.schaub-institut.ch/
oder in München,
herold@herold-va.de
Myers, Amy "Die Autoimmun-Lösung: Ein
gesundes Immunsystem beginnt im Darm" 448 Seiten; Irisiana: April
2016; ISBN: 978-3424153101 Schaller, Heidrun "Die Paleo-Revolution: Gesund durch Ernährung im Einklang mit unserem genetischen Erbe" 320 Seiten; books4success: 2015; ISBN: 978-3864702433
Venesson, Julien "Wie der Weizen uns vergiftet"
202 Seiten; Riva: 2015; ISBN: 978-3868834772 (Frz. "Gluten. Comment le
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Stoppen Sie Autoimmunerkrankungen mit der richtigen Ernährung und werden
Sie wieder gesund" 432 Seiten; Riva: 14. Dezember 2015; ISBN:
978-3868836653 Das Aufkommen der Zivilisation
Innerhalb einiger tausend
Jahre nach der Übernahme des Getreideanbaus begann die
althergebrachte Art der sozialen Organisation der (nomadisierenden)
Jäger und Sammler zu verfallen. Große hierarchisch organisierte
Gesellschaften erschienen, die Dörfer und dann Städte
hervorbrachten. Mit dem Auftauchen der
Zivilisationen und des Staates entstanden sozioökonomische Klassen,
Arbeitsteilung, Regierungen und Armeen. Erklärungen für die Ursprünge von Landwirtschaft und Zivilisation Das Phänomen menschlicher Landwirtschaft und Zivilisation ist aus der Sicht der Verhaltensforschung gesehen interessant, weil (1) im Grunde genommen keine andere Art so lebt und (2) die Menschheit bis vor kurzem auch nicht auf diese Weise lebte. Warum wurde diese Lebensweise übernommen und warum wurde sie innerhalb der menschlichen Art dominant? Schwierigkeiten bei der Erklärung des Aufkommens der Landwirtschaft
Bis vor wenigen Jahrzehnten
wurde der Übergang zum Ackerbau als von Natur aus fortschrittlich
gesehen: die Menschen lernten, dass das Pflanzen von Samen das Wachstum
von Pflanzen zur Folge hatte, und diese neue verbesserte Nahrungsquelle
führte zu größerer Bevölkerung, sesshaftem Bauern- und Stadtleben,
größerer Freizeit und auf diese Weise zu Spezialisierung,
Schriftgebrauch, technischem Fortschritt und Zivilisation.
Heute ist
klar, dass der Ackerbau übernommen wurde, trotz bestimmter Nachteile dieser Lebensweise (z.B. Flannery 1973, Henry 1989). Es gibt solide
Literatur (z.B. Reed 1977) nicht nur über die Frage, wie die
Landwirtschaft begonnen hatte, sondern auch warum. Paläopathologische
und vergleichende Studien zeigen, dass sich die Gesundheit von
Bevölkerungen, die den Getreideanbau übernahmen, verschlechterte (Lutz), und
erst in jüngster Zeit wieder auf das Niveau zurückkehrte, wie es vor der
Einführung der Landwirtschaft vorherrschte. Dies ist teilweise der
Ausbreitung von Infektionen in bevölkerungsreichen Städten
zuzuschreiben, größtenteils ist es aber die Folge der verminderten
Nahrungsqualität, die eine Begleiterscheinung intensiven Getreideanbaus
war (Cohen 1989; Nicolai Worm 2004). Menschen in vielen Teilen der Erde blieben bis vor
kurzem Jäger und Sammler. Obwohl sie sich der Existenz und der Methoden
des Ackerbaus ziemlich bewusst waren, lehnten sie es ab, ihn zu
übernehmen (Lee & De Vore 1968, Harris 1977). Cohen (1977:141)
fasste das
Problem zusammen, indem er fragte:
’Wenn Landwirtschaft weder eine
bessere Ernährung noch eine bessere Verfügbarkeit der Nahrungsmittel,
noch eine Erleichterung mit sich brachte, sondern im Gegenteil eine
schlechtere Ernährung, geringere Verlässlichkeit und höheren
Arbeitsaufwand, warum geht dann jeder auf Ackerbau über?‘ Schwierigkeiten bei der Erklärung der Zivilisation
Ein ähnliches Problem
ergibt sich bezüglich des auf der ganzen Welt stattfindenden Entstehens
von Städten nach der Einführung der Landwirtschaft, und auch hier ist
der Erklärung viel Literatur gewidmet (z.B. Claessen & Skalnik 1978).
Die bedeutenden Verhaltensänderungen, die mit der Übernahme der
zivilisierten Lebensweise einhergingen, warten auf eine Erklärung.
Bledsoe (1987:136) fasste die Situation folgendermaßen zusammen: Pharmakologische Eigenschaften von Getreide und Milch Jüngste Forschungen in der Nahrungsmittelpharmakologie führen zu einer neuen Sichtweise dieser Probleme. Exorphine: opiatähnliche Substanzen in Nahrungsmitteln (in Getreide plus Milch)
Hinweise auf einen
möglichen Zusammenhang zwischen Ernährung und Geisteskrankheiten
veranlassten verschiedene Forscher in den späten 70er Jahren des vorigen
Jahrhunderts, die Existenz von drogenähnlichen Substanzen in einigen
alltäglichen Nahrungsmitteln zu untersuchen.
http://www.wai.biomedizin-online.info/
www.waisays.com
englisch Weizen- und Milchprodukte enthalten Peptide mit opioider Wirkung, welche die Endorphinrezeptoren im Gehirn beeinflussen. ] Schwierigkeiten bei der Interpretation dieser Erkenntnisse
Wir glauben, dass es keine natürliche Funktion für die Aufnahme von
Exorphinen bei Erwachsenen geben kann. Es mag sein, dass der Wunsch, eine
natürliche Funktion zu finden, die Interpretation behindert hat (genauso
wie das vorwiegende Ausrichten der Aufmerksamkeit auf Milch, wo eine
natürliche Funktion eher plausibel wäre). Es ist unwahrscheinlich, dass
Menschen an eine große Aufnahme von Getreideexorphinen angepasst sind, da
die moderne Vorherrschaft von Getreide in der Ernährung einfach zu neu
ist. Wenn Exorphine in Kuhmilch vorkommen, so mag das eine natürliche
Funktion für Kälber haben, ähnlich, wie Exorphine in Muttermilch eine
natürliche Funktion für Säuglinge haben mögen. Doch egal, ob es so ist
oder nicht, erwachsene Menschen trinken normalerweise keine Milch welcher
Art auch immer, so dass eine natürliche Funktion bei ihnen nicht denkbar
ist. Andere Hinweise auf drogenähnliche Wirkungen dieser Nahrungsmittel
Die Erforschung der
Nahrungsmittelallergien hat gezeigt, dass normale Mengen einiger
Nahrungsmittel pharmakologische Wirkungen haben können,
verhaltensrelevante Wirkungen inbegriffen. Viele Menschen entwickeln
Intoleranzen gegenüber einzelnen Nahrungsmitteln. Verschiedene
Nahrungsmittel sind mit einbegriffen, und eine Vielzahl von Symptomen
wird hervorgerufen. (Der Begriff ’Intoleranz‘ wird im Gegensatz zu
Allergie oft verwendet, da in vielen Fällen das Immunsystem nicht mit
einbezogen zu sein scheint (Egger 1988:159). Manche Symptome der
Intoleranz wie Angstzustände, Depression, Epilepsie, Hyperaktivität und
schizophrene Phasen haben mit der Funktion des Gehirns zu tun (Egger
1988, Scadding & Brostoff 1988).) Ein Vorschlag zur Interpretation der Exorphin-Forschung
Doch was für eine Wirkung
haben diese Nahrungsmittel auf den durchschnittlichen Menschen? Obwohl
Exorphine keine durch natürliche Auslese entstandene physiologische
Funktion beim Menschen haben können, heißt das nicht, dass sie keine
Wirkung haben. Forschungen über Nahrungsmittelintoleranz lassen
vermuten, dass Getreide und Milch bei normalen Verzehrsmengen imstande
sind, das Verhalten vieler Menschen zu beeinflussen. Und wenn eine
erhöhte Aufnahme von Peptiden schwerwiegende Wirkungen auf das Verhalten
schizophrener und an Zöliakie erkrankter Personen verursachen kann,
könnten subtilere Wirkungen, die nicht einmal als anormal angesehen
werden, allgemein bei Menschen auftreten. Hypothese: Exorphine und der Ursprung der Landwirtschaft und der Zivilisation
Wenn man dieses Szenario
der menschlichen Ernährungspraktiken im Lichte der vorher beschriebenen
Problems des Ursprungs der Landwirtschaft betrachtet, führt es zu einer
Hypothese, welche die Ergebnisse dieser Untersuchungsreihen verbindet.
Folgendes ist der Ablauf der Ereignisse, wie wir ihn uns vorstellen:
Es ist erwähnenswert, dass das Ausmaß, in welchem frühe Stämme
zivilisiert wurden, mit der Art des Ackerbaus, den sie praktizierten,
korrelierte.
Das heißt, größere Zivilisationen
(in Südwest-Asien,
Europa, Indien und Ostasien und Teilen von Südost-Asien, Zentralamerika
und Teilen von Nord- und Südamerika, Ägypten, Äthiopien und Teilen des
tropischen und Westafrikas)
stammten von Gruppen ab, die Getreideanbau,
speziell Weizenanbau, praktizierten
(Bender 1975:12, Adams 1987:201,
Thatcher 1987:212). (Die wenigen nomadischen Zivilisationen basierten
auf Milchwirtschaft. Im Gegensatz zur Jagdbeute ist Getreide lange und
leicht lagerfähig und die Menschen bekamen Zeit für Forschung und
geistige Betätigung.) Diskussion: Natürliche Ernährung und genetischer Wandel. Das verschiedene Vorkommen von Laktaseunverträglichkeit, Zöliakie und Favismus (die Unfähigkeit, Saubohnen zu verdauen) bei modernen Rassengruppen wird üblicherweise als das Ergebnis unterschiedlich guter genetischer Anpassung an die Ernährung nach der Einführung der Landwirtschaft erklärt (Simopoulos 1990:27-9), und dies könnte eine gewisse Anpassung an Exorphine einschließen. Wir meinen, dass so eine Anpassung aus zwei Gründen kaum oder gar nicht erfolgt ist. Erstens zeigen Allergieforschungen, dass diese Nahrungsmittel bei vielen Menschen immer noch anormale Reaktionen verursachen, und dass die Empfindlichkeit sowohl innerhalb als auch zwischen Populationen variiert. Dies weist darauf hin, dass unterschiedliche Anpassung nicht der einzige beteiligte Faktor sein kann. Zweitens besteht die Funktion der erwähnten Anpassungen darin, es dem Menschen zu ermöglichen, solche Nahrungsmittel zu verdauen. Wenn es sich um Anpassungen handelt, tauchten sie auf, weil sie einen Überlebensvorteil darstellten. Würde die Empfänglichkeit für die belohnende Wirkung von Exorphinen aber zu einer niedrigeren oder höheren Vermehrung führen? Im Allgemeinen würde man erwarten, dass ein Tier, dem Drogen zur Verfügung stehen, sich weniger angepasst verhalten, und somit seine Überlebensaussichten verringern würde. Unser Modell zeigt aber, wie die weit verbreitete Exorphinaufnahme beim Menschen zu einer größeren Bevölkerung führte. Und als die Zivilisation erst einmal die Norm war, hätte eine Nicht-Empfänglichkeit für Exorphine ein Nichteinfügen in die Gesellschaft bedeutet. Auch wenn es daher eine Anpassung an die Nährstoffe von Getreide geben könnte, wird es kaum oder keine Anpassung an Exorphine geben. Während jedenfalls heutige Menschen den Nutzen einer gewissen Anpassung an landwirtschaftliche Ernährungsweisen genießen können, konnten es diejenigen, welche die Veränderung vor 10 000 Jahren eigentlich bewirkten, nicht tun. Andere, ’nicht-ernährungsbedingte’ Ursprünge landwirtschaftlicher Modelle
Wir sind nicht die Ersten,
die einen nicht-ernährungsbedingten Grund für die frühe Landwirtschaft
annehmen. Hayden (1990) argumentierte, dass frühe Produkte der
Kultivierung und Handelsgegenstände mehr Prestigewert als Nützlichkeit
besaßen, und nahm an, dass der Ackerbau begann, weil die Mächtigen seine
Produkte für wetteifernde Festgelage und den Zuwachs ihres Wohlstandes
nutzten. Braidwood et al. (1953) und später Katz und Voigt (1986) nahmen
an, dass der Anreiz für den Getreideanbau die Produktion von
alkoholischem Bier war: Kompatibilität, Einschränkungen, Notwendigkeit für weitere Daten
Unsere Hypothese ist keine
Widerlegung existierender Belege für die Ursprünge der Landwirtschaft,
sondern paßt eher neben sie. Sie erklärt, warum der Getreideanbau trotz
seiner augenscheinlichen Nachteile übernommen wurde und wie er zur
Zivilisation führte.
Zusammenfassung
Cordain, Dr. Loren "Das GETREIDE -
zweischneidiges Schwert der Menschheit.
Unser täglich’ Brot macht satt, aber krank; Ernährung mit
Getreideprodukten kann die Gesundheit ruinieren; Vitamin- &
Mineralstoffmängel, Störungen im Fettstoffwechsel, Autoimmunkrankheiten
& Allergien, Schizophrenie & neurologische Störungen, Koronare
Herzerkrankungen & Krebs, Osteoporose & Karies" 2004; ISBN:
978-3929002355
(Weitere Störungen: KH-Einfluss auf Hormone; Schilddrüse, Magen-
Darm-Probleme wegen Phytin-, Phosphor-, Essig-, Oxal-Säure im Magen;
Gelenkschäden wegen der Getreidesäuren)
Lutz, Dr. med. Wolfgang „Leben
ohne Brot.
Grundlagen der kohlenhydratarmen Ernährung“
16. Auflage 2007;
ISBN: 978-3887601003. 259
Seiten
(Pflichtlektüre) Jaminet, Paul & Shou-Ching Jaminet "Perfect Health Diet: Four Steps to Renewed Health, Youthful Vitality, and Long Life" [engl.] geb. 428 Seiten, Scribner New York: Dez. 2012; ISBN: 978-1-4516-9914-2; The most Toxic Foods: Cereal Grains, wheat, corn, Fructose, Legumes, soy beans, Omega-6-rich vegetable Seed Oils. www.perfecthealthdiet.com Arthur de Vany "Die Steinzeit-Diät: … natürlich fit, schlank und gesund wie vor 200.000 Jahren" 277 Seiten; (The New Evolution Diet); books4success: 2012; ISBN: 978-3-864700002
Reckeweg, Hans-Heinrich "Schweinefleisch und
Gesundheit" [Broschiert] 48 Seiten; Aurelia, 12. Auflage 2001; ISBN:
978-3922907060 Reichholf, Josef "Warum die Menschen sesshaft wurden" 2008; ISBN: 978-3-100 629 432; Zuerst wurde das Getreide nicht für Nahrung, sondern für die Bierherstellung angebaut (für Gär-Produkte). Ganten, Detlev "Die Steinzeit steckt uns in den Knochen. Gesundheit als Erbe der Evolution" piper, München: 3/2009; 235 Seiten, ISBN: 978-3-492-052 719 (Wertvolles zum Thema Evolution und Ernährung; vergleiche Hans Kessler "Evolution") Densmore, E. "How Nature Cures ... The Natural Food of Man... Arguments against the use of bread, cereals, pulses, potatoes, and all other starch foods" XX +414 pages; ISBN: 978-0-766 134 539; photomechanischer Reprint 2010 by www.kessinger.net Euro 28,- Mehrere Nachdrucke auf englisch erhältlich
Densmore,
Dr. med. Emmet "Wie die Natur heilt. ... Hauptgründe gegen den
Gebrauch von Brot, Zerealien, Hülsenfrüchten, Kartoffeln und allen
sonstigen stärkemehlhaltigen Nahrungsmitteln"
Leipzig 1893. Deutsch, 534 Seiten als e-Book: Kurzfassung
download = pdf
25 MB; Ledochowski, Maximilian "Wenn Brot & Getreide krank machen. Gluten-Intoleranz, Zöliakie - oder was sonst?" 101 Seiten, Trias: 2011; ISBN: 978-3-8304-3776-5 Bolland, Dr. Axel "Pro Gesundheit - Contra Gluten. Die Bedeutung der Gluten- und Vollkornintoleranz…" 220 Seiten; ISBN: 978-3934672154; 23,8 x 16,6 x 1,8 cm
Rollinger,
Maria "Milch besser nicht"
2. aktualisierte Auflage 2007;
ISBN: 978-3-940236-00-5; www.milchlos.de
Milch bringt viele Krankheiten, bis Krebs: http://josef-stocker.de/milch_meiden.pdf Löchriger Darm - Leaky Gut: http://josef-stocker.de/leaky_gut_darmloecher.pdf Gluten, Glyphosat, ATI…: http://josef-stocker.de/gluten_oder_ati_antinutritiantien.pdf Graham, Douglas N. "Grain Damage. Rethinking the High-Starch diet" 52 pages; Foodnsport Press 2005; ISBN: 1893831051 Braly, James "Dangerous Grains. Why Gluten Cereal Grains May Be Hazardous To Your Health" 2002; 272 pag.; ISBN: 978-158 333 1293 Smith, Melissa Diane "Going against the Grain: How Reducing and Avoiding Grains Can Revitalize your Health" 2002; 304 pages; ISBN: 0-658-01722-5; www.diabetescontrol.com www.melissadianesmith.com Ballaststoffe sind gar nicht gesund! www.westonaprice.org/bookreviews/fiber-menace www.fibermenace.com Mercola, Dr. Joseph "The NO-GRAIN Diet. Conquer Carbohydrate Addiction..." 2003; www.mercola.com http://www.nograindiet.com
Die Wahrheit
über
gesättigte Fette (wertvolle Homepage:
www.westonaprice.org )
Siehe alle meine pdf-Artikel: http://josef-stocker.de/stocker1.htm
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