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Fett ist nötig zum Fleisch |
Eisenüberschuss:
zu viel Eisen im Blut kann sehr schaden!
In vergangenen Zeiten war ein erhöhter Eisenspiegel von Vorteil (Blutverlust bei Geburten; Jagdunfälle...). Aber jetzt, da die Menschen älter werden ist er ein Nachteil, weil der Mensch keinen Mechanismus hat um das zu Viel an Eisen auszuscheiden. Hämochromatose: In den meisten Fällen steckt die Ursache in den Erbanlagen. Durch eine Genveränderung (GEN-Screening; Mutation am sogenannten HFE-Gen auf Chromosom 6 untersuchen). Der Körper nimmt mehr Eisen auf als ihm gut tut, besonders, wenn die Leber zu wenig Hepcidin bildet, das die Eisen-Aufnahme im Darm rechtzeitig stoppen muss. Etwa 10 Prozent der nordeuropäischen Bevölkerung tragen eine Genveränderung für Hämochromatose in ihrem Erbgut – doch gleichzeitig besitzen sie auch eine "gesunde" Kopie des betreffenden Gens. In der Fachsprache werden sie als heterozygote Träger bezeichnet. Sie bleiben einige Geschwister gesund.
Liegt eine Veränderung (Mutation) am sogenannten HFE-Gen auf
Chromosom 6 vor, wird zu wenig Hepcidin gebildet. Die
Rückkoppelung aus der Leber ist nicht möglich. Der Darm nimmt
ungebremst Eisen auf (Kaffee-Trinken zum Essen hemmt das). Sind die Eisenspeicher des Körpers voll, lagert sich das überschüssige Eisen im Gewebe verschiedener Organe ab. Eisen ist (wie Sauerstoff) sehr reaktiv und ein zu viel ist sehr "giftig" oder schädlich. Mit der Zeit wird das Organgewebe durch die Eisenablagerung zerstört und durch funktionsloses Bindegewebe (Narben-gewebe) ersetzt. Mediziner sprechen von Fibrose. Es kommt zu einer eingeschränkten Organfunktion bis hin zum Organversagen. (Leber, Herz, Niere, Makula… )
Die Folgen bei Eisenüberschuss: Müde, müde… In späten Stadien kann sich bei manchen Betroffenen die Hautpigmentierung durch Ablagerung von Melanin und Eisen verstärken (Bronzefärbung). Die genannten Eisenparameter sind nicht Teil der Routine-Blutuntersuchung. Deshalb kann es durchaus passieren, dass eine Hämochromatose längere Zeit unentdeckt bleibt – obwohl gelegentlich schon aus anderen Gründen Blut abgenommen und untersucht wurde. Die Ernährung spielt eine untergeordnete Rolle in der Behandlung der zu hohen Eisen-Resorption. Es fehlt "das Stopp-Signal" Hepcidin. Vitamin C erhöht die Eisenaufnahme. Vitamin C, Fruchtsäfte (Apfelsaft), Innereien, Blut- und Leberwurst, Rind und Schwein, Erbsen, Bohnen, Linsen, Nüsse… sollten reduziert werden. Kaffee hemmt die Eisenaufnahme (wohl auch grüner oder schwarzer Tee)
Gesichert wird die Diagnose durch eine Gen-Typisierung.
Sobald die Erkrankung bei einem Betroffenen festgestellt wurde, ist
meist ein Therapie: Wie behandelt man eine Hämochromatose? Die Behandlung ist relativ einfach durch Aderlass, kann aber für den einzelnen Patienten anstrengend sein. Durch wiederholte Aderlässe werden die überfüllten Eisenspeicher geleert. Zu Beginn der Behandlung werden im ein- bis zweiwöchigen Rhythmus zirka 500 Milliliter Blut abgelassen – bis der Serumferritinwert < 50 µg/l liegt. Bei fortgeschrittener Krankheit oder später Diagnose kann das ein bis zwei Jahre dauern. In der anschließenden Erhaltungsphase ist üblicherweise nur noch etwa alle drei Monate ein Aderlass notwendig, um den Zielbereich von 50 – 100 µg/l Ferritin zu halten.
Wormer, Eberhard "Eisen: Das Lebenselement. Wie ein Mangel und eine
Überfülle unsere Gesundheit bedrohen"
252 Seiten; Kopp-Verlag: 2016
Eisenmangel ist ein bekanntes Problem. Doch dass der
Eisenanteil im Körper auch
Ein Überschuss an Eisen
trifft in Deutschland genauso viele Menschen wie Eisenmangel.
Meistens ist die Ursache für Überschuss eine genetisch bedingte
Erkrankung: Hämochromatose, auch bekannt als
Eisenspeicherkrankheit. Der Dünndarm nimmt zu viel Eisen aus der
Nahrung auf. Etwa 10 Prozent der nordeuropäischen Bevölkerung tragen eine Genveränderung für Hämochromatose in ihrem Erbgut – doch gleichzeitig besitzen sie auch eine "gesunde" Kopie des betreffenden Gens. In der Fachsprache werden sie als heterozygote Träger bezeichnet. Sie bleiben in der Regel gesund, können die Anlage zur Krankheit aber an ihre Kinder weitergeben. 0,3 bis 0,5 Prozent der Bevölkerung sind homozygote Träger: Bei ihnen sind beide Genkopien verändert. Diese Menschen können an Hämochromatose erkranken. Deutlich seltener ist die Eisenüberladung Folge anderer Krankheiten. Man spricht dann von "sekundärer Hämochromatose". Warum kommt es zu der gesteigerten Eisenaufnahme? Normalerweise nimmt der Organismus nur so viel Eisen aus der Nahrung auf, wie täglich verloren geht – circa 1 bis 1,5 Milligramm pro Tag. Gesteuert wird die Eisenaufnahme durch Rückkopplung aus der Leber über den Eiweißstoff Hepcidin. Liegt eine Veränderung (Mutation) am sogenannten HFE-Gen auf Chromosom 6 vor, wird zu wenig Hepcidin gebildet. Die Rückkoppelung aus der Leber ist nicht möglich. Der Darm nimmt ungebremst Eisen auf. Das können dann bis zu vier Milligramm Eisen am Tag sein. Die Menge an Gesamtkörpereisen – normalerweise höchstens vier Gramm – kann auf bis zu 20 Gramm oder mehr ansteigen. Zu viel Eisen – was sind die Folgen? Sind die Eisenspeicher des Körpers voll, lagert sich das überschüssige Eisen im Gewebe verschiedener Organe ab. Mit der Zeit wird das Organgewebe durch die Eisenablagerung zerstört und durch funktionsloses Bindegewebe (Narbengewebe) ersetzt. Mediziner sprechen von Fibrose. Es kommt zu einer eingeschränkten Organfunktion bis hin zum Organversagen. Besonders betroffen sind Leber und Bauchspeicheldrüse, aber auch Herzmuskel, hormonbildende (endokrine) Drüsen wie die Hypophyse und Schilddrüse, Gelenke aber auch Nerven (Makula, Alzheimer). In späten Stadien kann sich bei manchen die Hautpigmentierung durch Ablagerung von Melanin und Eisen verstärken (Bronzefärbung). Welche Beschwerden und Symptome können auftreten? Das Vorliegen einer Genveränderung macht zunächst keine Beschwerden. Symptome treten meistens erst im Erwachsenenalter (im vierten bis sechsten Lebensjahrzehnt) auf. Einige Patienten bleiben trotz einer Eisenüberladung beschwerdefrei. Bei jungen Frauen kommt es durch die Regelblutung zu regelmäßigen Eisenverlusten. Das kann den Erkrankungsverlauf bis zum Beginn der Wechseljahre abmildern. Mögliche Frühsymptome sind Schwäche, Müdigkeit und unklare Gelenkbeschwerden, Knie-Beschwereden, können auch andere Ursachen haben, so dass sie nicht sofort an eine Hämochromatose denken lassen. Im weiteren Verlauf können die Leberwerte ansteigen, die Leber vergrößert sich. Ohne rechtzeitige Therapie entsteht eine Leberzirrhose und – als Spätkomplikation – ein Leberzellkarzinom. In fortgeschrittenen Stadien können auch andere Organe Schaden nehmen. Das verursacht weitere Beschwerden: · Durch die Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse kann unter anderem ein Diabetes mellitus (eine "Zuckerkrankheit") oder Pankreas-Carcinom entstehen. · Bei Eisenablagerung im Herzmuskel drohen eine Herzschwäche und schwerwiegende Herzrhythmusstörungen. · Eine Schädigung der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) führt häufig zu einem Testosteronmangel mit verminderter Libido bei Männern und vorzeitigen Wechseljahren bei Frauen. · Auch eine Osteoporose (bei Männern und Frauen) tritt im Zusammenhang mit Hämochromatose häufiger auf.
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Neurodegenerative Schäden: Makula; Alzheimer Diagnose: Wie kann man die Erkrankung erkennen? Besteht der Verdacht auf eine Hämochromatose, ist die Bestimmung der Eisenmenge im Körper wegweisend. Der Arzt misst dazu den Eisenspiegel im Serum sowie die Transferrinsättigung (bzw. die ungesättigte Eisenbindungskapazität). Transferrin transportiert das Eisen im Blut. Außerdem bestimmt der Mediziner die Konzentration des Eisenspeichers Ferritin (Serumferritinkonzentration). Ist die Transferrinsättigung über 60 Prozent und die Serumferritinkonzentration gleichzeitig über 300 µg/l (Mikrogramm pro Liter), so spricht das mit hoher Wahrscheinlichkeit für eine Hämochromatose. Die genannten Eisenparameter sind nicht Teil einer Routine-Blutuntersuchung. Deshalb kann es durchaus passieren, dass eine Hämochromatose längere Zeit unentdeckt bleibt – obwohl gelegentlich schon aus anderen Gründen Blut abgenommen und untersucht wurde. Vor allem im fortgeschrittenen Krankheitsstadium sind weitere Untersuchungen nötig, um das Ausmaß möglicher Organschäden abzuschätzen. Dazu zählen bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT) und Organfunktionstests. Therapie: Wie behandelt man eine Hämochromatose? Die Behandlung ist relativ einfach, kann aber für den einzelnen Patienten anstrengend sein. Durch wiederholte Aderlässe werden die überfüllten Eisenspeicher geleert. Zu Beginn der Behandlung werden im ein- bis zweiwöchigen Rhythmus je zirka 500 Milliliter Blut abgelassen – bis der Serumferritinwert < 50 µg/l liegt. Bei fortgeschrittener Krankheit oder später Diagnose kann das ein bis zwei Jahre dauern.In der anschließenden Erhaltungsphase ist üblicherweise nur noch etwa alle drei Monate ein Aderlass notwendig, um den Zielbereich von 50 – 100 µg/l Ferritin zu halten. Alternativ kann auch die sogenannte Erythrozyten-Apherese eingesetzt werden, die effektiver als der Aderlass, allerdings nicht überall verfügbar und sehr teuer ist. Nur in den Fällen, in denen kein Aderlass möglich ist (zum Beispiel bei schwerer Blutarmut oder Herzschwäche) kommen Medikamente zum Einsatz, die Eisen binden können (Chelatbildner, zum Beispiel Deferoxamin oder das neue Medikament Deferasirox). Die Behandlung durch Aderlässe ist effektiver und nebenwirkungsärmer als die medikamentöse Therapie. Wird die Diagnose vor dem Eintreten von Organschäden gestellt, kann der Betroffene auch zur Blutspende zugelassen werden.
Die Ernährung spielt eine untergeordnete Rolle in der Behandlung der
Hämochromatose. Die derzeit erhältlichen Medikamente basieren alle auf einem ähnlichen Wirkprinzip: Sie sind sogenannte Chelatbildner (Chelat = griechisch für Kralle oder Krebsschere) und können freies Eisen wie eine Krebsschere umgreifen. Das Chelatormolekül wird dann mitsamt dem gebundenen Eisen über die Galle in den Stuhl oder über die Niere in den Urin ausgeschieden. Dabei ist es allerdings wichtig, dass die Eisenchelatoren ihre Wirkung im Körper möglichst kontinuierlich über den gesamten Tag entfalten. Bei dauerhafter, konsequenter Therapie gelingt es auf diese Weise allmählich, das Eisen wieder aus dem Kreislauf und den Geweben zu entfernen. Ein Behandlungserfolg wird erkennbar, wenn die Ferritinkonzentration im Serum sinkt. Zusätzlich kann auch die Urineisenausscheidung im 24-Stunden-Sammelurin gemessen werden. In der EU sind derzeit drei Eisenchelatoren zugelassen. Sie unterscheiden sich hinsichtlich der Anwendungsgebiete, aber auch durch Art und Häufigkeit der Einnahme. Ärzte empfehlen Chelattoren nicht, sondern den bewährten Aderlass!
Leseprobe aus dem Buch Mangan, Denis "Gesundheitsrisiko Eisen:
Wenn zu viel des Guten krank macht: Warum Sie einen Eisenüberschuss
effektiv bekämpfen müssen"
144 Seiten; VAK-Verlag: 2016; ISBN-13: 978-3867311861
Weiters: http://flexikon.doccheck.com/de/H%C3%A4mochromatose Beachte auch die Makula-Degeneration - Schädigung des Sehnerves.
Fleisch-Saft meiden: http://josef-stocker.de/steintel_fleischsaft_meiden.pdf Alle meine pdf-Artikel im Internet: http://josef-stocker.de/stocker1.htm |
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